Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften

Gesellschaftsrecht: Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften im Vergleich

Von gabor partners //

Die Entscheidung für die passende Rechtsform stellt eine der wichtigsten Grundlagen für die erfolgreiche Gründung und Führung eines Unternehmens dar.

Die Wahl zwischen einer Personen- oder Kapitalgesellschaft bringt unterschiedliche rechtliche und wirtschaftliche Konsequenzen mit sich, die fundierte Kenntnisse der jeweiligen Gesellschaftsformen erfordern. Die Kanzlei gabor partners, spezialisiert auf Gesellschaftsrecht, bietet Unternehmern umfassende Beratung zur optimalen Strukturierung und rechtlichen Ausgestaltung ihrer Gesellschaft. Im Folgenden werden die zentralen Unterschiede zwischen Personen- und Kapitalgesellschaften herausgearbeitet, um eine erste Orientierung für die Rechtsformwahl zu geben.

Grundlegendes zur Wahl der Rechtsform und deren Bedeutung

Bei der Gründung eines Unternehmens oder einer Beteiligung an einem solchen sowie bei Umstrukturierungen ist die Wahl der richtigen Rechtsform von essenzieller Bedeutung. Neben steuerlichen und wirtschaftlichen Faktoren spielt vor allem die Haftung eine zentrale Rolle, aber auch die Flexibilität in der Gestaltung des Gesellschaftsvertrags, die Publizitätspflichten sowie Fragen der Unternehmensnachfolge. Der Vergleich von Personen- und Kapitalgesellschaften dient dazu, diese Entscheidung fundiert zu treffen.

Die Kanzlei gabor partners unterstützt Sie mit Expertise im Gesellschaftsrecht und bietet detaillierte Beratung bei allen wesentlichen Entscheidungsparametern, um für jede Phase des Unternehmenszyklus die passende Rechtsform zu finden.

Unterschiede in der Gründung und im Außenverhältnis

1. Gründung und Gesellschafterzahl

Personengesellschaften, wie die Offene Handelsgesellschaft (OHG) und die Kommanditgesellschaft (KG), lassen sich vergleichsweise formlos gründen und entstehen häufig bereits durch Abschluss eines mündlichen Vertrags. Bei Kapitalgesellschaften, wie der Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) und der Aktiengesellschaft (AG), gelten hingegen strengere Anforderungen: Der Gesellschaftsvertrag bedarf in der Regel der notariellen Beurkundung, und die Gesellschaft entsteht erst mit Eintragung ins Handelsregister (§ 11 Abs. 1 GmbHG für die GmbH und § 41 Abs. 1 AktG für die AG). Ein weiterer Unterschied liegt in der Zahl der Gesellschafter: Während Personengesellschaften mindestens zwei Personen als Gesellschafter erfordern, ist bei Kapitalgesellschaften eine Einpersonengründung möglich (§ 1 GmbHG und § 2 AktG).

2. Haftung im Außenverhältnis

Ein zentraler Unterschied besteht in der Haftung der Gesellschafter. Personengesellschaften wie die OHG und die KG bringen in der Regel eine persönliche, unbeschränkte Haftung der Gesellschafter mit sich (§ 126 S. 1 HGB), wobei der Kommanditist der KG nur bis zur Höhe seiner im Handelsregister eingetragenen Haftsumme (§ 171 Abs. 1 HGB) haftet, vorausgesetzt die vereinbarte Einlage ist geleistet. Kapitalgesellschaften bieten dagegen umfassenden Haftungsschutz: Den Gläubigern der Gesellschaft haftet grundsätzlich nur das Gesellschaftsvermögen (§ 13 Abs. 2 GmbHG). Dies macht Kapitalgesellschaften besonders attraktiv für unternehmerische Vorhaben mit erhöhtem Haftungsrisiko.

Die Kanzlei gabor partners berät Unternehmen und Unternehmer in Fragen der Haftungsstruktur und zeigt individuelle Lösungen auf, die den Haftungsschutz optimal gewährleisten, ohne die Flexibilität der Gesellschaft einzuschränken.

Kapitalanforderungen und Finanzierungsmöglichkeiten

1.Eigenkapital und Kapitalaufbringung

Kapitalgesellschaften unterliegen festen Mindestkapitalanforderungen, die der Absicherung der Gläubiger dienen. Das Stammkapital einer GmbH beträgt mindestens 25.000 Euro (§ 5 Abs. 1 GmbHG), und bei einer AG sind es mindestens 50.000 Euro (§ 7 AktG). Die sogenannte Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) kann bereits mit einem Mindestkapital ab einem Euro gegründet werden (§ 5a Abs. 1 GmbHG). Bei Personengesellschaften bestehen dagegen in der Regel keine festen Anforderungen an das Eigenkapital, was sie für Unternehmer mit geringem Startkapital attraktiv macht.

2. Nachweis der Kapitalaufbringung

Kapitalgesellschaften unterliegen strengeren Anforderungen beim Nachweis der Kapitalaufbringung. Sacheinlagen müssen ordnungsgemäß dokumentiert und deren Werthaltigkeit durch Sachverständigengutachten belegt werden (§ 5 Abs. 4 GmbHG, § 27 AktG). Für Personengesellschaften gibt es diese strengen Nachweispflichten in der Regel nicht. Bei der Kommanditgesellschaft etwa wird lediglich die Haftsumme der Kommanditisten im Handelsregister eingetragen.

Praxis-Tipp: Die Kapitalaufbringung und Sicherung ist ein zentraler Aspekt bei der Gesellschaftsgründung. gabor partners unterstützt Unternehmen dabei, die Kapitalstruktur auf individuelle Anforderungen abzustimmen und auch in komplexen Finanzierungsfragen eine passende Lösung zu finden.

Registerpflichten und Publizität

1. Eintragung ins Handelsregister

Die Registerpflicht variiert je nach Gesellschaftsform erheblich. Kapitalgesellschaften wie GmbHs und AGs entstehen erst mit Eintragung ins Handelsregister (§ 11 Abs. 1 GmbHG für die GmbH und § 41 Abs. 1 AktG für die AG) und unterliegen damit umfangreichen Offenlegungspflichten. Für Personengesellschaften besteht demgegenüber teilweise gar keine Eintragungspflicht – so z.B. für die GbR – bzw. entfaltet die Eintragung, soweit eine Eintragungspflicht besteht – so gem. § 106 HGB für die OHG und gem. § 161 Abs. 2 HGB i.V.m. § 106 Abs. 1 HGB für die KG –, jedenfalls nur deklaratorische Wirkung. Hierbei bleibt der Gesellschaftsvertrag im Regelfall vertraulich, was die Diskretion erhöht.

2. Publizitätspflichten

Kapitalgesellschaften und große Personengesellschaften (GmbH & Co. KG) sind gesetzlich verpflichtet, ihre Jahresabschlüsse im Bundesanzeiger offenzulegen (§ 325 HGB). Dies erhöht die Transparenz, bringt aber auch zusätzliche administrative Verpflichtungen mit sich. Personengesellschaften wie OHGs und KGs, bei denen mindestens eine natürliche Person haftet, sind davon ausgenommen (§ 264a HGB).

Die Kanzlei gabor partners berät umfassend zu den jeweiligen Offenlegungs- und Publizitätspflichten und erarbeitet Strategien, die sowohl den gesetzlichen Anforderungen als auch dem Wunsch nach Vertraulichkeit entsprechen.

Unternehmensführung und Vertretung

1. Struktur der Organe

Die Struktur der Unternehmensführung unterscheidet sich signifikant zwischen den Gesellschaftsformen. Personengesellschaften wie OHG und KG sind durch das Prinzip der Selbstorganschaft geprägt. Dies bedeutet, dass die Gesellschafter selbst zur Geschäftsführung und Vertretung berechtigt (und verpflichtet) sind. Kapitalgesellschaften bieten hingegen die Möglichkeit der Fremdorganschaft: Geschäftsführer oder Vorstände können auch externe Dritte sein, was den Einfluss der Gesellschafter begrenzt (§§ 6, 35 GmbHG und §§ 76, 78 AktG).

Bei einer AG ist die Trennung der Organe klar geregelt: Der Vorstand übernimmt die Geschäftsführung, der Aufsichtsrat die Überwachung dieser (§ 111 AktG). Diese Struktur stellt sicher, dass strategische und operative Funktionen strikt voneinander getrennt sind.

2. Gesellschafterversammlung und Mitbestimmung

In Kapitalgesellschaften gibt es strikte gesetzliche Vorgaben zur Einberufung und Durchführung von Gesellschafterversammlungen. So muss etwa bei der AG zwischen Einberufung und Hauptversammlung eine Frist von mindestens 30 Tagen eingehalten werden (§ 123 Abs. 1 AktG). Die GmbH ermöglicht gewisse Vereinfachungen, bleibt aber ebenfalls an feste Formalien gebunden (§ 51 GmbHG).

Kapitalgesellschaften mit in der Regel mehr als 500 Mitarbeitern unterliegen der Mitbestimmungspflicht (§ 1 DrittelbG), wobei ein Drittel der Aufsichtsratsmitglieder von Arbeitnehmern gewählt werden muss (§ 4 DrittelbG). Bei in der Regel mehr als 2.000 Mitarbeitern ist eine paritätische Mitbestimmung gesetzlich vorgeschrieben (§ 1 MitbestG). Personengesellschaften bleiben von diesen Regelungen unberührt, was ihnen mehr Flexibilität verleiht.

Die Kanzlei gabor partners entwickelt individuelle Lösungen zur Unternehmensführung und Entscheidungsfindung, die sowohl den gesetzlichen Anforderungen als auch den spezifischen Bedürfnissen des Unternehmens entsprechen.

Übertragung und Vererbung von Gesellschaftsanteilen

1. Übertragbarkeit der Anteile

Ein weiterer entscheidender Unterschied besteht in der Übertragbarkeit der Anteile. In Kapitalgesellschaften sind Anteile in der Regel frei übertragbar. Einschränkungen müssen explizit im Gesellschaftsvertrag vereinbart werden (§ 15 Abs. 5 GmbHG, § 68 Abs. 2 AktG). Bei Personengesellschaften hingegen ist die Übertragung von Anteilen im Regelfall nur mit Zustimmung aller Gesellschafter möglich (§ 711 BGB), was die Übertragbarkeit deutlich einschränkt. Bei der KG sind lediglich die Kommanditanteile grundsätzlich vererbbar (§ 177 HGB).

2. Nachfolgeregelungen und Erbfolge

Kapitalgesellschaften bieten durch die freie Vererbbarkeit ihrer Anteile flexible Nachfolgelösungen, während bei Personengesellschaften häufig zusätzliche Regelungen erforderlich sind, um eine reibungslose Nachfolge zu sichern. Hier bieten gesellschaftsvertragliche Absprachen wie Fortsetzungsklauseln eine Möglichkeit, den Übergang im Erbfall zu regeln und den Fortbestand der Gesellschaft sicherzustellen.

Die Kanzlei gabor partners berät umfassend zu Fragen der Nachfolgeplanung und entwickelt maßgeschneiderte Lösungen für die Weitergabe von Anteilen im Familien- oder Unternehmenskontext.

Fazit: Die passende Gesellschaftsform als Erfolgsfaktor

Die Wahl zwischen einer Personen- oder Kapitalgesellschaft stellt eine fundamentale Weichenstellung für Unternehmer dar. Unterschiede in Haftung, Kapitalstruktur, Publizität und Flexibilität führen dazu, dass jede Gesellschaftsform spezifische Vor- und Nachteile mit sich bringt. Die Entscheidung sollte daher sorgfältig abgewogen werden und an die individuellen Bedürfnisse des Unternehmens angepasst sein.

Die Kanzlei gabor partners bietet umfassende Beratung und rechtliche Unterstützung, um Unternehmen bei der Wahl und Gestaltung der passenden Rechtsform zu begleiten und ihnen eine solide Grundlage für ihren langfristigen Erfolg zu schaffen.

Call to Action

Kontaktieren Sie gabor partners, um eine fundierte und maßgeschneiderte Beratung zur Wahl der optimalen Rechtsform für Ihr Unternehmen zu erhalten. Vereinbaren Sie ein unverbindliches Beratungsgespräch und nutzen Sie die Expertise der Kanzlei für eine rechtssichere und zukunftsorientierte Unternehmensstruktur.

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